An den Autobahnen in Deutschland gibt es ein gewaltiges Problem: Es gibt zu wenige Parkplätze für die immer zahlreicher werdenden Brummis. Zwar hat die Politik beschlossen, dass Rastplätze erweitert und neu errichtet werden sollen, doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Die Folge sind genervte Lkw-Fahrer, die auf der Suche nach einem Abstellplatz sind und in ihrer Not ihren Lkw an Orten abstellen, die ein großes Gefahrenpotenzial für die anderen Verkehrsteilnehmer darstellen.



Die Verpflichtung, die vorgeschriebenen Pausen einzuhalten

Die Lkw-Fahrer sind durch den Gesetzgeber gezwungen, dass sie ihre vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten minutiös einhalten. Die Vorschriften sollen sicherstellen, dass die Fahrer nicht übermüdet hinter dem Steuer sitzen und damit eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen. Doch in der Praxis bedeutet die Parkplatzsuche für die Fahrer zusätzlichen Stress zu ihrem ohnehin schon engen Terminplan. Die Rastplätze, die vor Jahrzehnten an den Autobahnen gebaut wurden, besitzen nicht die Kapazität, die von Jahr zu Jahr steigende Anzahl von Brummis, die auf unseren Straßen unterwegs sind, in den vorgeschriebenen Pausen aufzunehmen. Überfüllte Raststätten und überfüllte Autohöfe haben zur Folge, dass verzweifelte Lkw-Fahrer sich kurzerhand auf Pkw-Parkplätze stellen oder sich andere Alternativen für das Abstellen ihrer Brummis suchen. Dann wird es regelrecht gefährlich: Die riesigen Gefährte werden an Ein- und Ausfahrten von Autohöfen, Parkplätzen und Rastanlagen abgestellt. Teilweise reichen die Fahrzeugkolonnen bis auf den Standstreifen der Autobahn. Die Fahrzeuge stehen oft unbeleuchtet an Stellen, an denen niemand vermutet, dass dort jemand parken könnte. Deshalb ereignen sich immer wieder schwerste Unfälle.



Weitere Zunahme des Güterverkehrs

Es gibt begründete Prognosen, die davon ausgehen, dass der Güterverkehr auf unseren Straßen weiter zunehmen wird. Die Verantwortung liegt beim Staat, für eine ausreichende Ausstattung an Parkplätzen zu sorgen. Die Situation auf den überfüllten Raststätten und den überfüllten Autohöfen wird sich durch die nur zögerliche Umsetzung der Erweiterungspläne für Brummi-Parkplätze nicht entschärfen. Das Problem, dass zu wenige Parkplätze für Lkw zur Verfügung stehen, wird die Autofahrer noch eine ganze Zeit belasten.


Widerstand der Kommunen

An einigen Brennpunkten entlang der Autobahnen in Deutschland, wo überfüllte Raststätten und überfüllte Autohöfe die Regel sind, lautet der Beschluss, Flächen abseits der Autobahnen als Brummi-Parkplätze umzuwidmen. Doch die schnelle Realisierung scheitert an den Widerständen der betroffenen Kommunen und der Eigentümer der Grundstücke. Auch bei der Finanzierung der Baumaßnahmen stockt es. Immer wieder kommt es vor, dass die Erweiterung eines bestehenden Parkplatzes oder der Neubau durchgeplant ist, und das Einverständnis aller Beteiligten vorliegt. Der Baubeginn muss jedoch immer wieder verschoben werden, weil die finanziellen Mittel dafür zwar zugesagt wurden, aber die Auszahlung der staatlichen Gelder nicht erfolgt. Zurzeit wird zwar an einigen Rastplätzen gebaut. Es wird jedoch noch viel Zeit vergehen, ehe sich die Situation für Lkw-Fahrer flächendeckend merklich entspannt.